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  • AutorenbildArmin Schmidtke

Victoria Krause – Wie geht es ihr heute?


Ende 2022 trat die damals 22-jährige Victoria Krause überraschend dem Leichlinger TV bei und wechselte damit vom TSV Bayer Leverkusen zu uns. Ihre Bestweite betrug zu der Zeit 50m mit einer Streuung nach unten zwischen 44-47m, wie ihr Trainer Marc Windgassen erläuterte. Dieser Wechsel bedeutete einige Umstellungen im Leben von Victoria. Die damit verbundene neue Zusammenarbeit mit Marc Windgassen, die die ehemalige Weltklassespeerwerferin Ingrid Thyssen vermittelt hatte, war für Victoria ungewohnt.

Marc wollte mit Victoria zusammenarbeiten, forderte aber vollen Einsatz und Engagement. Das bedeutete neben wöchentlich 7 Trainingseinheiten auch vollkommen neue Impulse hinsichtlich Technik und Athletik. 

Neben ihrem Studium an der Bergischen Universität Wuppertal fiel die Umstellung nicht leicht, schlussendlich machte sich jedoch eine positive Entwicklung bemerkbar. Bei ihrem Saisonhöhepunkt, den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften 2023 in Kassel, belegte sie mit persönlicher Bestweite von 55,66m den 3. Platz. Auch in der Breite warf Victoria immer stabiler und hatte in ihren Ergebnissen nicht mehr die Streuung der Vorjahre. 

Zur Belohnung wurde Victoria am Ende der Saison noch als Sportlerin des Jahres im Rheinisch-Bergischen-Kreis ausgezeichnet. Optimistisch und motiviert startete sie in das Jahr 2024, welches mit einem Paukenschlag begann. Victoria wurde Deutsche Winterwurfmeisterin in Halle/Saale mit neuer persönlicher Bestleistung von 57,87m: Ein Einstieg nach Maß.

Und dann der Rückschlag: Victoria hatte einen Skiunfall, bei dem vorderes Kreuzband und Innenband im rechten Knie rissen – Totalschaden und Operation in München. Die Konsequenz war das vorzeitige Saisonaus, und das, nachdem sie sich berechtigte Hoffnungen auf eine Teilnahme an den Europameisterschaften in Rom, eventuell auch eine Olympiateilnahme, und eine Aufnahme in den Bundeskader machte. Dafür wäre eine Weite von 60m nötig gewesen, was Marc Windgassen ihr ohne Weiteres zugetraut hat. Damit wäre auch eine bessere finanzielle Förderung ihrer sportlichen Aktivitäten einhergegangen. Das fällt nun alles weg und sie muss ihren Sport eigenverantwortlich finanzieren (Trainingslager, Wettkämpfe, Kleidung usw.). Victoria betont, dass das ohne die Unterstützung ihrer Eltern und ihres Trainers alles gar nicht möglich sei. Andernfalls wäre Victoria heute vielleicht nur eine ambitionierte Hobbysportlerin und wieder wäre der deutschen Leichtathletik ein vielversprechendes Talent verloren gegangen. 

Jetzt steht Victoria wieder am Anfang, hat ihre OP gut überstanden und der Heilungsprozess sowie die Reha machen gute Fortschritte. Auch mit dem Aufbautraining hat sie inzwischen begonnen. Hervorzuheben ist aus meiner Sicht, dass es sich bei Victoria um eine sehr engagierte und selbstständige Athletin handelt, die sich intensiv mit den Trainingsinhalten auseinandersetzt.

Am Ende fragte ich Victoria auch noch, warum sie nach ihrem Wechsel aus Leverkusen in Leichlingen gelandet sei und nicht nach Wuppertal zurückgegangen ist. Ihre Antwort war kurz und sympathisch. Der LTV sei ein Verein mit sehr familiären Strukturen und durch das hohe Engagement der Vereinsführung und Mitglieder eine Heimat, in der sie sich sehr wohl und gut aufgehoben fühlt.

Der LTV wünscht Victoria nach dem Seuchenjahr 2024 eine tolle Saison 2025 mit vielen persönlichen Erfolgen und vor allen Dingen Spaß bei dem, was sie tut.

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