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Deutsche Para-Meisterschaften beim LTV - eine Erfolgsgeschichte

  • Autorenbild: Armin Schmidtke
    Armin Schmidtke
  • 15. Juni
  • 4 Min. Lesezeit
Eine Auswahl der Helfer vom LTV am Freitag
Eine Auswahl der Helfer vom LTV am Freitag

Am Freitag war es endlich soweit - die wochenlangen Vorbereitungen und Vorarbeiten durch die ehrenamtlichen Helfer des LTV waren abgeschlossen und die Wettkämpfer konnten kommen und in der Balker Aue ihre Fähigkeiten vor einem fachkundigen und interessiertem Publikum präsentieren. Wir vom LTV hatten alles getan, um aus den Deutschen-Para-Leichtathletik-Meisterschaften ein Fest für alle zu machen. Die Wettkampfstätten erstrahlten auch Dank der Hilfe der Verwaltung der Blütenstadt Leichlingen und dem städtischen Bauhof in neuem Glanz. Auch waren viele Leichlinger Ehrenamtler dem Ruf des LTV gefolgt und packten an den beiden Tagen richtig mit an. Insgesamt fanden ca. 90 Kampfrichter und Helfer den Weg in die Balker Aue.

Gestern veröffentlichte der Deutsche-Behinderten-Verband einen tollen Artikel auf seiner Website, auf die ich jetzt gerne zurückgreife und nachfolgend zum Lesen hier auf die Seite stelle (Quelle DBS):


Vier WM-Normen bei Deutscher Para Leichtathletik-Meisterschaft in Leichlingen

Die Deutschen Para Leichtathletik-Meisterschaft in Leichlingen boten einen perfekten Rahmen für die Top-Leute: Neben einigen Weltjahresbestleistungen und einem Europarekord gab es auch vier Normerfüllungen für die Weltmeisterschaft Ende September im indischen Neu-Delhi. Der Deutsche Behindertensportverband präsentiert die Ergebnisse gemeinsam mit der Heinz-Kettler-Stiftung.

„Es war super organisiert und mit ganz viel Liebe gemacht. Sie haben die Anlage schön hergerichtet, die Wege waren kompakt und der Zeitplan konnte auf den Punkt eingehalten werden – das sind immer die wichtigsten Kriterien“, schwärmte Bundestrainerin Marion Peters über die Deutsche Meisterschaft beim Leichlinger TV: „Der einzige, mit dem ich unzufrieden bin, ist der Wind. Es war warm, die Sonne schien und wir hatten eine top Bahn – aber der teils böige Gegenwind hat viele Top-Leistungen verhindert.“

Dennoch lässt sich die Bilanz sehen: Die ersten Highlights setzten die Sprinter mit Weltjahresbestzeiten, als Johannes Floors im Vorlauf 10,60 Sekunden und danach Felix Streng im Finale 10,63 Sekunden auf die Bahn brannten – für Streng bedeutete die Zeit Europarekord und beim ersten Start auch die Norm für die Weltmeisterschaft im indischen Neu-Delhi. Floors lief am Sonntag über 200 Meter noch mal zu einer Weltjahresbestzeit und dem deutschen Meistertitel – in 20,84 Sekunden blieb er trotz 1,7 Metern pro Sekunde Gegenwind nur 0,15 Sekunden über seinem Weltrekord. Geburtstagskind Léon Schäfer meldete sich in starken 12,47 Sekunden über 100 Meter zurück.

WM-Normen gab es auch – völlig überraschend – für Speerwerfer Tim Linke mit 33,17 Metern, der danach aber direkt abreisen musste, weil er am Wochenende mit der Sitzvolleyball-Nationalmannschaft unterwegs ist. Am Sonntag hakte Katrin Müller-Rottgardt die geforderte Weite im Weitsprung gleich drei Mal ab – mit 5,24 Metern führt sie gleichzeitig die Weltjahresbestenliste an. Irmgard Bensusan, die jetzt in Australien lebt, erfüllte beim ersten Start mit 13,82 Sekunden über 100 Meter die Norm ebenfalls – „nach einer hoffentlich bestandenen, internationalen Wirtschaftsprüferinnen-Prüfung so schnell wieder in Form zu kommen, das ist aller Ehren wert“, freute sich Peters.

Beeindruckend war auch der Weitsprung mit Weltrekordhalter Markus Rehm, der am Ende 8,31 Meter ablieferte und sich dennoch ärgerte. Ähnlich ging es am Samstag Niko Kappel, der bis zum letzten Versuch haderte, dann aber einen Freudenschrei ausstieß: 14,72 Meter bedeuteten für ihn seine sechstbeste Weite überhaupt und die Weltjahresbestleistung – was auch mit einem Obstkorb belohnt wurde, den alle deutschen Meisterinnen und Meister erhielten und der bei der Hitze eine willkommene Erfrischung darstellte.

„Durch die angenehme Temperatur war auch die nagelneue Halle nebenan für einige Athletinnen und Athleten ein echter Segen“, sagte Peters und verteilte noch mal ein Lob an den ausrichtenden Leichlinger TV: „Das Rahmenprogramm für Kinder und Jugendliche war ein Highlight, damit das Thema Para Sport und Inklusion in die Fläche getragen wird.“ Unter anderem vor Ort war das Inklusionsmobil, eine gemeinsame Initiative des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS), REWE und der Aktion Mensch. Es gab Mitmach-Angebote für Jung und Alt, um für den inklusiven Sport zu sensibilisieren. Es gab Torwandschießen mit speziellen Brillen, die verschiedene Sehbehinderungen simulieren und Prothesenschuhe zum Ausprobieren. Auch ein Rollstuhlparcours des Deutschen Rollstuhl-Sportverbandes gehörte zum Mitmach-Angebot. Ziel des Inklusionsmobils ist es, mehr Menschen mit Behinderung zum Sporttreiben zu bewegen sowie Vereine und Schulen zu ermutigen, mehr Sportangebote zu schaffen – gerne auch inklusiv, gemeinsam mit Menschen ohne Behinderung.

Mit nun 17 erfüllten Qualifikationsnormen für die WM kristallisiert sich das Team für Indien immer mehr heraus – und Peters hofft, dass noch einige wie Paralympicssiegerin Lindy Ave, Speerwerferin Francés Herrmann, Nachwuchstalent Jule Roß – die über 100 und 200 Meter siegte – oder Mittelstreckler Felix Krüsemann in den kommenden Wochen folgen. Die letzte Chance gibt es für die Deutschen dann am 5. Juli beim Para Leichtathletik Heimspiel in Leverkusen und Peters hat einen klaren Wunsch für den Tag: „Eine schnelle Bahn, Sonne und Rückenwind – das ist, was wir brauchen.“

Die Ergebnisse der deutschen Meisterschaften in den Para Sportarten werden in diesem Jahr von der Heinz-Kettler-Stiftung (HKS) präsentiert, um die Aufmerksamkeit für die deutschen Meisterschaften zu erhöhen und die außergewöhnlichen Leistungen der Athlet*innen sichtbarer zu machen. Die HKS wurde von Heinz Kettler und seiner Tochter Dr. Karin Kettler bereits im Dezember 1999 gegründet, um Sportler*innen mit Behinderung in ihrer Sportausübung zu unterstützen und den Inklusionsgedanken in die Praxis umzusetzen.

 
 
 

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